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EEP – Mit Erfolg für mehr Klimaschutz in Potsdam

22.7.2021 – Bürgermeister Burkhard Exner, der Werkleiter des Kommunalen Immobilien Service (KIS), Bernd Richter, und Susanne Kramm von der Berliner Energie Agentur (BEA) stellten die neue Broschüre zum  „Energieeinsparprogramm an Potsdamer Schulen (EEP) – mit Erfolg für mehr Klimaschutz in Potsdam“ vor.

Das Energieeinsparprogramm vom Kommunalen Immobilien Service (KIS) und dem Fachbereich Bildung, Jugend und Sport der Landeshauptstadt Potsdam hat das Ziel, das Energienutzungsverhalten in den Schulen zu verbessern, die Energiekosten nachhaltig zu reduzieren sowie einen bewussten Umgang mit Energie und Ressourcen bei den Schüler*innen zu fördern. Es wurde zum Start des Schuljahres 2012/13 aus der Taufe gehoben. UfU und BEA, die das Energiesparprogramm in Potsdam durchführen und die Schulen bei ihrer Arbeit unterstützen, werteten die pädagogischen Aktivitäten anhand eines Prämienmodells aus und vergaben entsprechende Punkte an die beteiligten Schulen. Jeweils am Ende eines Schuljahres werden die Schulen für ihre Arbeit, je nach Punktestand, mit einer Geldprämie belohnt.

Bürgermeister Burkhard Exner: „Nicht erst seit „Fridays for Future“ wurde deutlich, dass gerade Schüler*innen das Thema Klimaschutz extrem wichtig nehmen und sie haben Recht. Sie haben Ideen wie man etwa der Erderwärmung ganz konkret und deutlich beherzter als bisher entgegentreten kann: Sie wissen, dass wir keinen Planeten B haben. Mit dem Energieeinsparprogramm für die Potsdamer Schulen können die Schüler*innen ganz konkret und mit sichtbaren Erfolgen Klimaschutz betreiben, indem sie z.B. ihr eigenes Schulumfeld nachhaltiger und klimafreundlicher gestalten.“

Im Leitbild der brandenburgischen Landeshauptstadt heißt es seit 2016 „Potsdam ist eine ökologische Stadt, die sich für Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz engagiert“. Der „Masterplan 100 % Klimaschutz“ knüpfte 2017 nicht nur an dieses Leitbild an, sondern definierte die Ziele und Maßnahmen, die das Leitbild mit Leben füllen. Ein Schwerpunkt dabei ist der sparsame und effiziente Energieeinsatz in allen Sektoren, um bis zum Jahr 2050 die CO2-Emissionen um 95 Prozent und den Endenergieverbrauch um 50 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 zu reduzieren. Schon deutlich früher im Jahr 1998 schaffte die Einführung des „Energieeinsparprogramms an Potsdamer Schulen (EEP)“ bereits einen wichtigen Schritt in diese Richtung: Die Potsdamer Schulen engagieren sich kontinuierlich für Energieeinsparungen und beteiligen sich dauerhaft am Schutz von Klima und Umwelt – ganz im Sinn des „Masterplans“.

Vor dem Hintergrund dieser und noch weiterreichender Energie- und klimapolitischer Zielsetzungen auf Bundes- und EU-Ebene hat sich der Bildungsauftrag von Schulen verändert: Im Konzept „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ haben die Themen Energieeinsparungen und Klimaschutz an Gewicht gewonnen. Sie sollen in Rahmenlehrplänen, außerunterrichtlichen und außerschulischen Angeboten sowie mit Bezug zum Schulstandort verstärkt in den Schulalltag eingebracht werden. Schüler*innen von heute sind nicht nur die Generation der jetzt schon Betroffenen, sondern auch der künftigen Entscheider*innen über Maßnahmen gegen den Klimawandel und für die Anpassung an die Folgen der Klimaveränderung.

An den 45 Potsdamer Schulen lernten im zurückliegenden Schuljahr 2019/2020 insgesamt 23.413 Schüler*innen. Hinzu kommen 2.252 Lehrkräfte und weitere Beschäftigte im Schulbetrieb wie Sozialarbeiter*innen, Hausmeister und Küchenpersonal. Mit allen Lernenden, Lehrenden und Beschäftigten bilden diese Bildungseinrichtungen somit gut 14 Prozent der Potsdamer Einwohner*innen ab (180.503 Einwohner*innen mit festem Wohnsitz im Jahr 2020). Allein diese statistischen Zahlen geben bereits einen Hinweis auf die potenzielle Wirksamkeit von Bildungseinrichtungen für den Klimaschutz in Potsdam – sofern gute Konzepte langfristig mit hoher Qualität und Quantität greifen.

Im Pandemie-bedingt ungewöhnlichen Schuljahr 2019/2020 sanken Medienverbräuche und CO2-Emissionen der Schulen erwartungsgemäß. Als Erfolg kann gelten, dass die Anpassung der technischen Anlagen an die pandemiebedingte Ausnahmesituation in enger Kooperation von KIS und Hausmeistern mit den Beratungsunternehmen UfU und BEA gut gelungen ist. Die Vorlauftemperatur der Heizungsanlagen wurde während der Schulschließungen abgesenkt, automatische Lichtanlagen wurden manuell betrieben und IT-Systeme wurden vom Stromnetz getrennt. Durch ständige Kontrolle der Energie- und Wasserversorgung wurden Schäden vermieden und unnötige Energieverbräuche verhindert. Im Ergebnis ging im Schuljahr 2019/20 im Vergleich zum Vorjahr der Wärmeverbrauch in den Schulen um 13.0 % zurück. Der Stromverbrauch reduzierte sich im gleichen Zeitraum um 6,0 %. Noch stärker sank im Vergleich mit dem Schuljahr 2018/19 der Wasserverbrauch im Jahr 2019/20, er ging um 19,3 % zurück. Auch der CO2-Ausstoss sank deutlich um 12.3 %.

Das Energiemanagement des KIS mit Ralf Wieczorek, Junyoung Kim und Daniel Richter betreut nicht nur das Projekt Energieeinsparprogramm an Potsdamer Schulen (EEP), sondern bringt sein Know-how in alle Bereiche des KIS ein, wie z.B. bei Sanierungs- und Neubauvorhaben im Bereich Investition, wenn der energetische Standard des Gebäudes mit Hilfe von Wirtschaftlichkeitsanalysen im Lebenszyklus festlegt oder der Einsatz von erneuerbaren Energien geprüft wird. Bei allen Bauvorhaben haben die Energiemanager auch stets Fördermittel im Blick, deren Vielzahl sich ständig ändert und aktualisiert gehalten wird. Hierzu zählen unter anderem Förderprogramme des Bundes wie die Klimaschutzinitiative des BMU, der BAFA und der KfW- Bank, sowie der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB). Das Energiemanagement kümmert sich auch um den energieeffizienten Betrieb der KIS-Immobilien. Dabei reicht das Spektrum an Maßnahmen, die durch das Energiemanagement initiiert werden, von optimierten und nutzungsspezifischen Einstellungen der technischen Anlagen bis hin zu beispielweise einem Austausch der Beleuchtung durch effizientere LED- Technik. Aber auch kleinteilige Verbesserungen wie dem Austausch von Heizungspumpen oder die nachträgliche Dämmung von Heizungs- und Warmwasserrohren sind im Blickfeld der Energiemanager. Bei der Feststellung von Optimierungspotentialen hilft den Energiemanagern seit kurzem auch die Auswertung der zahlreichen Zählerdaten des Smart-Meter-Projektes.

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