Unser Konsum und die Auswirkungen aufs Klima
Dezember 2024 – Stille Nacht, Heilige Nacht. Die besinnliche Vorweihnachtzeit, voller Ruhe, Nächstenliebe, Dankbarkeit. Leider nur fast, denn hemmungsloser Konsum durchzieht oft eher die vorweihnachtlichen Wochen. Der Startschuss dafür ist oft die Black Week. Eine effektive Zeit für die Konjunktur aber eine Belastung für das Klima.
Black Friday und Cyber Monday, ein aus den USA kommender Trend, der mittlerweile fast überall gestartet wird. Die beiden Tage sind in vielen Ländern die Umsatzstärksten Tage des Jahres. Die Konjunktur mag das enorm freuen, das Klima jedoch leidet. Alleine in der Black Friday Woche steigt der CO2 Ausstoß nur durch Warentransporte mit LKWs zu Lagerhäusern und Geschäften nur innerhalb Europas um 94 Prozent im vergleich zu gewöhnlichen Wochen im Jahr. Das entspricht dem CO2 Ausstoß, der durch 3.500 Flüge, von Paris nach New York und zurück, freisetzt wird. Hier sind aber noch nicht einmal die Online-Bestellungen in die Haushalte, die Transporte nach Europa, oder auch die unzähligen Retouren mit einberechnet. Auch der Lebenszyklus der Produkte wird nicht beachtet, also die Rohstoffgewinnung, die Produktion und die viel zu schnelle Entsorgung, die leider sehr oft viel zu früh insbesondere bei unüberlegten Schnellkäufen, sogenannten Impulskäufen, anfällt.
Unser Konsumverhalten schadet der Umwelt. Aber warum? Bei jedem Kauf eines neuen Produkts werden für die Herstellung wertvolle Ressourcen verbraucht wie Wasser, Erdöl, oder Holz. Dabei wird auch Energie aufgewendet, Transporte und Lagerung kommen hinzu. Durch all das werden klimaschädliche Treibhausgase freigesetzt.
Wir produzieren inzwischen so viel, dass die Ressourcen, die die Erde zur Verfügung stellt, nicht mehr ausreichen. Und der Earth Overshoot Day – der Tag, an dem die Ressourcen der Erde die für ein Jahr berechnet waren aufgebraucht sind, findet jedes Jahr noch früher statt. 2024 war es bereits der 1. August. Mit der Überproduktion und unserem übertriebenen Konsumverhalten zerstören wir also Ökosysteme und tragen zu enormen Folgen des Klimawandels bei.
Mit unserem eigenen Konsumverhalten können wir etwas bewegen. Nicht alleine, aber wir können als Vorbild voran gehen, aufklären und andere zum Mitmachen begeistern. Gemeinsam haben wir als Konsument*innen einen nicht zu unterschätzenden Einfluss. Der Verzicht auf ein neu gekauftes Smartphone beispielsweise kann noch nicht viel verändern. Würde aber die Nutzungsdauer von allen Smartphones in der EU um nur ein einziges Jahr verlängert werden, würde damit alleine zwei Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. das ist so viel als würden 1.000 Autos weniger im Verkehr unterwegs sein.
Planbaren Angebotstage wie in der Black Week können aber natürlich auch nachhaltiger genutzt werden. Denn unbestritten, hier kann ordentlich Geld gespart werden. Wichtig ist, sich dennoch jeden Kauf sehr gut zu überlegen, um sinnlose Spontankäufe zu vermeiden, die dann im Schrank einstauben oder zurückgesendet werden müssen. So lohnt es sich über das Jahr hinweg eine Black Week liste anzulegen, mit allen Dingen, die man sich kaufen möchte, aber gerne etwas dabei sparen will. Diese Dinge kann man dann, während der Black Week gezielt suchen und so Geld sparen für Gegenstände, die man wirklich haben möchte. Bei all den Angeboten lässt man sich gerne mal verführen, somit ist es ebenfalls sinnvoll, sich eine Budgetgrenze zu setzen.
Ob Black Week, Schlussverkauf oder einfach ganz Regulärer Verkauf, wir könne mit einem bewussten Konsumverhalten einen enormen Beitrag zum Klimaschutz beitragen und unsere Erde etwas entlasten. Und wenn jede*r von uns von 2 -5 Freund*innen zum Mitmachen begeistert, können wir wirklich was verändern.
Mehr dazu hier:
https://utopia.de/black-friday-boykott-geht-um-mehr-als-auf-schnaeppchen-zu-verzichten_594616/
https://www.wwf-jugend.de/news/1776166
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/black-friday-kritik-umwelthilfe-fairtrade-100.html